Am 14. April 2022 hat der Vorstand der Alperia AG die Daten der Gesellschaft und der Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 genehmig und geprüft.

  • Die Gesamterträge belaufen sich auf 2,1 Mrd. Euro (+ 45 % gegenüber 2020). 
  • Das EBITDA steigt auf zirka 251 Mio. Euro (+ 9 % gegenüber 2020).
  • Der Reingewinn auf Gruppenebene erhöht sich auf zirka 80 Mio. Euro gegenüber 60 Mio. Euro im Jahr 2020.
  • Die Wasserkraftproduktion beträgt zirka 4 TWh und sinkt damit gegenüber 2020 um 20 %.
  • Der Vorschlag für die Ausschüttung der Dividenden entspricht mit 30,0 Mio. Euro den Prognosen laut Industrieplan.
  • Zu verzeichnen ist ein starker Anstieg der Investitionen, die sich auf zirka 180 Mio. Euro belaufen (gegenüber 127 Mio. im Jahr 2020).
  • Dank gezielter Maßnahmen zugunsten der Kunden wurde das Einzugsgebiet unterstützt.

Bei den Gesamterträgen der Gruppe von zirka 2,1 Mrd. Euro ist ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen (+ 645 Mio.), was auf die außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise im Lauf des Jahres 2021 und insbesondere im letzten Quartal des Jahres zurückzuführen ist. Im Jahr 2021 kam es zu durchschnittlichen Wasserzuflüssen (Regen und Schnee): Die Produktion aus Wasserkraft verzeichnete einen erheblichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (–20 %), geprägt durch reichliche Schneefälle im Winter und regelmäßige Niederschläge im Sommer. Der mittlere Strompreis an der Börse belief sich auf zirka 125 Euro/MWh gegenüber zirka 39 Euro/MWh im Jahr 2020 (es wird darauf hingewiesen, dass letztgenannter Wert, der durch die negativen Auswirkungen der Verbreitung von COVID-19 beeinflusst worden war, den niedrigsten Wert seit der Eröffnung der Börse darstellt). Gegenüber 2020 war ein Anstieg von ungefähr 222 % zu verbuchen.

Zuwachs beim EBITDA
Das EBITDA der Gruppe belief sich auf 250,7 Mio. Euro, gegenüber 229,0 Mio. Euro im Jahr 2020. Es wird darauf hingewiesen, dass beim Wert 2021 auch eine Wiederherstellung der restlichen bestehenden Wertminderungen in Bezug auf die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen hinsichtlich einiger Wasserkraftwerke berücksichtigt wurde, da die Gründe für deren Rechtfertigung wegfielen, was auch die Ergebnisse von am Ende des betreffenden Geschäftsjahrs durchgeführten Werthaltigkeitstests bestätigten.

Der Reingewinn der Gruppe in Höhe von 79,5 Mio. Euro war besonders positiv (+ 19,5 Mio. gegenüber 2020), was auch den Wertsteigerungen durch die Veräußerung der Beteiligungsanteile an den Gesellschaften PVB Power Bulgaria AD und Ottana Solar Power GmbH zu verdanken war.

Angesichts der Hedging-Strategien der Produktion profitiert die Gruppe nur teilweise von der Preiserhöhung. Wie alle Wirtschaftsteilnehmer der Branche wird zur Minderung des Preisvolatilitätsrisikos eine Strategie betreffend den vorzeitigen Verkauf eines Großteils der eigenen Wasserkraftproduktion und den vorzeitigen Kauf von Mengen für den Verkauf an die Endkunden umgesetzt.

Investitionen in Rekordhöhe
Ein erhebliches Wachstum erfuhren auch die Investitionen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Jahr 2021 getätigt wurden. Diese beliefen sich auf ungefähr 180 Mio. Euro (gegenüber 127 Mio. Euro im Jahr 2020) und betrafen insbesondere die Bereiche Stromverteilung, um die Qualität und Kontinuität der Dienstleistung zu stärken, sowie die Energieerzeugung mit der Modernisierung von Wasserkraftwerken.

Die Finanzverschuldung, die berechnet wurde, um den Vorgaben gerecht zu werden, die 2021 von der European Securities and Markets Authority (ESMA) veröffentlicht wurden, lag zum Jahresende 2021 bei 813 Mio. Euro (zum 31. Dezember 2020 belief sie sich auf 413 Mio.). Der erhebliche Zuwachs ist vor allem (i) auf das besondere Referenzszenario im Energiebereich zurückzuführen, das im Lauf des Jahres 2021 mit einem ungewöhnlich hohen Preisniveau den Kassenfluss beeinträchtigt hat, (ii) auf die Übernahme der Steuerforderungen von Kunden infolge der von der Gruppe durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz (sog. Ecobonus, Superbonus usw.) und (iii) auf die erheblichen getätigten Investitionen.

Vorschlag für die Ausschüttung von Dividenden seitens des Vorstands
Was die Muttergesellschaft Alperia AG betrifft, schlug der Vorstand angesichts eines Reingewinns der Alperia AG von zirka 31,4 Mio. Euro (gegenüber zirka 30,5 Mio. Euro im Jahr 2020) die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 29,8 Mio. Euro an die Gesellschafter bezogen auf das Geschäftsjahr 2021 und die Rückstellung von zirka 1,6 Mio. Euro in die gesetzliche Rücklage (gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen) vor.

Der Vorstand schlug ferner ausnahmsweise die Ausschüttung von weiteren 0,2 Mio. Euro vor, die sich aus den in vorhergehenden Geschäftsjahren generierten Gewinnvorträgen zusammensetzen.

Das Gesamtvolumen der Dividenden beläuft sich daher auf 30,0 Mio. Euro.

Relevante Zahlen 2021 der einzelnen Business Units

Business Unit Produktion

  • Die Stromerzeugung konzentrierte sich vorwiegend auf die Erzeugung auf Wasserkraft in Südtirol, betrug 3.942 GWh und ist im Vergleich zu 2020 deutlich rückläufig (–20 %).

Business Unit Verkauf & Trading

  • Die an die Kunden verkaufte Strommenge betrug 6.636 GWh, mit einem erheblichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+24 %).
  • Die im Großhandel verkaufte Strommenge lag bei 1.834 GWh. Dies bedeutet einen erheblichen Rückgang gegenüber dem Jahr 2020 (–42 %).
  • An die Kunden wurden 498 Mio. Kubikmeter Gas verkauft, was gegenüber 2020 eine Erhöhung von 18 % bedeutet.

Business Unit Netze

  • In Südtirol wurde eine Strommenge von 2.591 GWh (gegenüber 2.515 GWh im Jahr 2020) an zirka 237.000 Entnahmestellen verteilt.
  • Das Stromnetz beträgt 9.090 km mit den entsprechenden Anlagen und Infrastrukturen.
  • 74 % der Stromleitungen verlaufen unterirdisch, sodass die Umwelt- und Landschaftsbelastung auf ein Minimum reduziert wird.
  • Der von der Edyna GmbH erstellte Plan zur Inbetriebnahme des Smart-Metering-Systems 2G wird weitergeführt: 2021 wurden weitere 40.000 2G-Zähler in 22 Südtiroler Gemeinden installiert.

Business Unit Wärme & Services

  • Die Stromerzeugung aus Kraftwärmekopplung und aus Biomassen ging leicht zurück und sank von 317 GWh (2020) auf 313 GWh (2021).
  • Die Produktion von Wärmeenergie belief sich auf 248 GWht und stieg damit gegenüber 2020 um 12 %.

Business Unit Smart Region

  • Diese Geschäftseinheit umfasst das Unternehmen Alperia Fiber, das in den Bereichen Smart Land und Dark Fiber wirkte, sowie Alperia Bartucci und Gruppo Green Power, die im Bereich Energieeffizienz tätig sind. Nachdem Mitte Juni 2021 die restlichen 40 % des Gesellschaftskapitals der Alperia Bartucci übernommen worden waren, wurden die Tätigkeiten zur Neuorganisation des gesamten Bereichs mit der Schaffung von Synergien und Effizienzen weitergeführt: Seit dem 1. Jänner 2022 erfolgten (i) die Abtretung des Betriebsteils „IoT“ seitens Alperia Fiber an Gruppo Green Power, (ii) die Fusion durch Aufnahme von Alperia Fiber in Alperia Greenpower, (ii) die Integration des Betriebsteils „Smart Region“ seitens Alperia Bartucci in die Gruppo Green Power, die ihre Firmenbezeichnung in Alperia Green Future GmbH änderte, und (ii) die Fusion durch Aufnahme von Alperia Bartucci in Alperia AG.

Gruppe

  • Am 25. November 2021 verabschiedeten die zuständigen Unternehmensorgane die Aktualisierung von One Vision 2020–2024. Dabei handelt es sich um den Industrieplan der Gruppe, in welchem die strategischen und Nachhaltigkeitsziele mit einem bedeutenden Wachstum aller Business Units zusammengefasst sind. 80 % der im Plan vorgesehenen Investitionen werden der Erfüllung von mindestens 10 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen zugeführt. Die Alperia Gruppe, die bereits seit 2020 klimaneutral ist, wird ihre Scope-3-Emissionen weiter verbessern, um den Weg zu Net Zero zu beschleunigen.
  • Innovation, Forschung und Entwicklung rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Tätigkeiten auf Gruppenebene. Die Arbeit des Innovation Board wurde fortgesetzt. Nach dem Erfolg der ersten drei Ausgaben lancierte Alperia Anfang November 2021 die vierte Ausgabe der Alperia Startup Factory. Ziel dieser Initiativen ist es, die Innovationskraft von Alperia zu stärken und im Bereich der erneuerbaren Energien durch die Kooperation mit Start-up-Unternehmen aus aller Welt sowie der Freien Universität Bozen mit innovativen Geschäftsideen neue Impulse zu setzen.
  • Weitergeführt wurden auch die Maßnahmen für die Digitalisierung der Gruppe und eine strukturierte Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten durch die Verbindung von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und sozialer und ökologischer Verantwortung.

Gemäß dem Zivilgesetzbuch und der Alperia-Satzung werden der Einzelabschluss und der konsolidierte Abschluss dem Aufsichtsrat bei dessen Sitzung am 9. Mai dieses Jahres zur Genehmigung vorgelegt.

Generaldirektor Johann Wohlfarter kommentierte die Ergebnisse der Alperia Gruppe wie folgt:

„Obwohl die Pandemie auch 2021 kein Ende fand, gelang es der Gruppe, wenn auch im Kontext eines Aufschwungs, mehr als positive Ergebnisse zu erzielen, zur Bestätigung der in den vergangenen Jahren erreichten Solidität im Hinblick auf die wirtschaftlich-finanzielle, betriebliche und industrielle Aufstellung und der in dieser schwierigen Zeit ergriffenen organisatorischen und betrieblichen Maßnahmen. Die Alperia Gruppe trotzte auch den plötzlichen Veränderungen des Marktszenarios, in deren Rahmen eine beispiellose Preisvolatilität zu verzeichnen war. Alperia vermochte es, seine Kapitalstruktur diesen schnellen Preiserhöhungen rasch anzupassen und weiterhin das Gebiet und seine Kunden mit konkreten Maßnahmen erheblich zu unterstützen.
2021 war ferner ein Rekordjahr bei den Investitionen, die sich auf 180 Mio. Euro beliefen und sich gegenüber 2020 erheblich erhöhten (+42 %): Alle Geschäftseinheiten der Gruppe tätigten Investitionen und erneuerten ihre Assets im Gebiet, um die Energiewende zu begleiten.

Die Vorstandsvorsitzende Flora Emma Kröss erklärte:
„Der Vorstand genehmigte auch die konsolidierte nicht finanzielle Erklärung für das Geschäftsjahr 2021. Die Alperia Gruppe bestätigte ihre Rolle als Hauptakteurin bei der Unterstützung der Entwicklung Südtirols und generierte zum Vorteil des Lands in den vergangenen 5 Jahren einen Mehrwert von über 950 Mio. Euro.

Zum Beweis dafür, welchen Wert die Gruppe ihrem Einzugsgebiet angesichts außergewöhnlich hoher Energiepreise beimisst, berechnet die Gruppe jedem Haushalt, der das Angebot „Alperia Smile Bonus“ bis Dezember 2021 unterzeichnete (zirka 40.000 Kunden), einen Fixpreis, der ab dem Zeitpunkt der Aktivierung 12 Monate lang gültig ist. Das Angebot betraf Haushaltskunden für deren Hauptwohnsitz in Südtirol.

Kleinen und mittleren Unternehmen garantiert Alperia dank des mit dem „Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige“ bestehenden Rahmenvertrags bereits sehr gute Preise. Dieser Rahmenvertrag, der ungefähr 10.000 Südtiroler Unternehmen betrifft, beinhaltet die Anwendung eines bestimmten prozentualen Rabatts auf die Energiekomponente, was in einer Phase des Preisanstiegs automatisch höhere Rabatte in absoluten Werten zur Folge hat.

Den großen Industrieunternehmen, die Mitglied beim Unternehmerverband sind, unterbreitete die Gruppe schließlich stets Angebote mit Verträgen zu Fixpreisen für Strom, die unter den gängigen Marktpreisen liegen und gestaffelt sind. In diese Kategorie fallen zirka 60 große Südtiroler Kunden.

Ich möchte all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und die in dieser schwierigen Zeit erzielten Ergebnisse danken. Mein aufrichtiger Dank geht auch an die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, deren Mandat mit der Feststellung dieser Jahresabschlüsse abläuft.“

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Alternative betriebswirtschaftliche Kennzahlen
In dieser Pressemitteilung werden einige „alternative betriebswirtschaftliche Kennzahlen“ genutzt, die nicht von den internationalen, von der Europäischen Union angewandten Rechnungslegungsstandards (IFRS-EU) vorgesehen sind, die jedoch nach Meinung des Managements der Alperia AG nützlich sind, um den wirtschaftlich-finanziellen Geschäftsverlauf der Alperia AG und der Gruppe besser zu bewerten und zu überwachen. Im Einklang mit den Empfehlungen in den am 5. Oktober 2015 von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA) veröffentlichten Leitlinien gemäß der Verordnung (EU) 1095/2010, welche die CONSOB mit der Mitteilung Nr. 92543 vom 3. Dezember 2015 in ihre Aufsichtspraktiken integrierte, sowie den am 4. März 2021 von derselben Behörde gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2017/1129 veröffentlichten Leitlinien, die Gegenstand der CONSOB-Mitteilung Nr. 5/21 vom 29. April 2021 sind, sind nachfolgend die Bedeutung, der Inhalt und die Berechnungsgrundlage für diese alternativen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aufgeführt:

  • Das EBITDA (oder die operative Leistungsfähigkeit vor dem Abzug von Investitionsaufwendungen) ist eine alternative betriebswirtschaftliche Kennzahl, die sich aus der Summe des „Nettobetriebsergebnisses“ und der „Abschreibungen, Rückstellungen und Wertberichtigungen“ ergibt.
  • Die Finanzverschuldung ist eine Kennzahl der eigenen Finanzstruktur. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Summe der kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel und der kurzfristigen Finanzaktiva.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Jahresabschlüsse unter Anwendung der internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS erstellt wurden, was infolge des Börsengangs der Green Bond Alperia notwendig ist.