Der geopolitische internationale Kontext, das Voranschreiten der Klimakrise, das Bedürfnis nach einer erhöhten Energieautonomie und die Erhöhung der Sozialverantwortung veranlassten die Regierungen dazu, die Prioritäten neu zu definieren, allen voran das Erreichen des Net-Zero-Ziels bis 2050.
Alperia formulierte seinerseits seine Wachstums- und Nachhaltigkeitsziele neu und stellte die wissenschaftlich basierte Reduzierung der Emissionen (Science Based Target) in den Fokus, um im Einklang mit den nachhaltigen Zielen Südtirols bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen (90 % effektive Reduzierung der CO2-Emissionen und 10 % Kompensation).
Durch die vollständige Integration der ESG-Ziele in die Geschäftsstrategie verbindet Alperia außerdem ein effektives Management sozialer und ökologischer Auswirkungen mit den Wachstumszielen aller Geschäftsbereiche, was zu einem EBITDA-Wachstum der Gruppe von bis zu 300 Millionen Euro bis 2027 führen wird.
Unsere Säulen:
Von den Worten zu den Taten
Die festgelegten Ziele erfahren in den einzelnen BUs mittels unterschiedlicher Prioritäten und Wachstumsmaßnahmen verschiedene Ausprägungen:
Dabei handelt es sich um die führende Business Unit der Gruppe in Bezug auf Margen und investiertes Kapital. Sie steht für die Stärke des aktuellen Leistungsspektrums des Unternehmens. Alperia ist mit 39 Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt mehr als 1400 MW einer der größten Stromproduzenten aus erneuerbaren Energien Italiens. 2024 laufen 8 Konzessionen für große Wasserableitungen mit insgesamt 440 MW ab.
Gemäß dem Plan sind die folgenden strategischen Tätigkeiten und Prioritäten vorgesehen:
- Taskforce für die Erneuerung der 8 Konzessionen, die im Jahr 2024 auslaufen
- Instandhaltung und Modernisierung von Wasserkraftwerken zum Schutz der bestehenden Kapazitäten
- Initiierung von Projekten zu Pumpsystemen und Entwicklung von elektrochemischen/Wasserstoff-Speichersystemen
- Erhöhung der Kapazität von Fotovoltaikanlagen
Das Stromverteilungsnetz von Alperia hat eine Länge von über 9.000 km (in Hoch-, Mittel- und Niedrigspannung) und verteilt mehr als 2,9 TWh Strom. Edyna, die Stromverteilungsgesellschaft der Gruppe, ist einer der größten Stromverteiler auf nationaler Ebene und eins der ersten Unternehmen, die den Stromzähler der neuen Generation in Italien installierten.
Insbesondere ist gemäß dem Industrieplan für die BU Folgendes vorgesehen:
- Die Veräußerungen, die bereits formalisiert wurden: Toblach, Innichen, Niederdorf
- Übertragungen in Vorbereitung: Sankt Martin in Thurn, Sankt Leonhard in Passeier
- Übernahme des Stromnetzes in Mareit (Ridnauntal)
- Abschluss des Prozesses zur Vereinheitlichung der Spannungen
- Aufrechterhaltung einer hohen Dienstleistungsqualität, auch dank des Beitrags der Erdverlegung von Leitungen und der kontinuierlichen Zunahme der Automatisierung in Umspannwerken
- Senkung der CO2-Emissionen mittels der Reduzierung der Netzverluste, der Erhöhung der Hosting Capacity und der Vereinheitlichung des Netzes in Mittelspannung
- Ausbau des Netzes angesichts der Olympischen Spiele und der Paralympics 20
- Ausbau des Netzes angesichts der Olympischen Spiele und der Paralympics 2026
- Potenzierung von Installation von 2G-Zählern
- Erhalt von 18,7 Mio. € an PNRR-Mitteln
Alperia führt neue Geschäftsmodelle für den Kundenkontakt über digitale Kanäle ein und überdenkt die Rolle der physischen Kanäle.
Insbesondere ist gemäß dem Industrieplan Folgendes vorgesehen:
- relevantes Wachstum des Kundenstamms (+ 273.000) im Vergleich zu 2022, durch einen Vorstoß in den Einzelhandelsmarkt
- Schrittweise Teilnahme an Auktionen
- Gebietsstrategie mit Fokus auf Südtirol und angrenzende Regionen
- Beibehaltung der Multi-Channel-Strategie
- 100% grüne Produkte im "Regal" (Strom und Gas)
Alperia betreibt 7 Fernheizwerke in Südtirol, u. a. die Anlagen in den Städten Bozen und Meran. Der Aufbau eines Netzes von über 125 km Länge garantiert die Versorgung mit einem Viertel der in Südtirol erzeugten Wärmeenergie. Alperia Ecoplus ist auf gesamtstaatlicher Ebene einer der wichtigsten Anbieter mit einer Produktion und Verteilung von zirka 276 GWht.
Die strategischen Prioritäten für die BU konzentrieren sich auf:
- Steigerung des Wärmeenergieabsatzes durch Ausbau bestehender Netze, neue Anlagen und Übernahmen
- Bau von 6 neuen Anlagen, davon 3 Biomasseanlagen
- Investitionen für den Erwerb von 2 Biomasseanlagen
- Durchführbarkeitsanalyse für die Nutzung der Tiefengeothermie
- Einwerbung von PNRR-Mitteln
Smart Region ist die BU der Gruppe, welche die Energiewende anhand von Hightech-Lösungen und -Anwendungen für Unternehmen, Städte und Bürger durch eine verstärkte Positionierung in den Bereichen Industrie, KMUs, Kondominien, öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen und Smart Services für Bürger und Städte fördert. Derzeit werden interessante Initiativen entwickelt, um sich mit neuen Angeboten an die Spitze der Markttrends zu setzen.
Die BU wird vorrangig die folgenden Initiativen verfolgen:
- Einstieg in den Sektor der öffentlichen Verwaltung, um das Know-how der AGF optimal zu nutzen
- Suche nach einem Finanzpartner und Nutzung von PNRR-Ressourcen und Strukturfonds, um das direkte Engagement der AGF bei CAPEX zu reduzieren
- Ein wichtiger Akteur im Energiemanagement von energieintensiven öffentlichen Einrichtungen zu werden
„Dies ist der dritte Alperia-Industrieplan, der uns ins Jahr 2027 führen wird. Darüber hinaus gaben wir uns eine Vision für das Jahr 2031 vor, in deren Rahmen wir unsere mittel- bis langfristige Entwicklung im Einklang mit den strategischen Plänen auf nationaler und lokaler Ebene umrissen haben. Insbesondere sind wir mit diesem Plan bestrebt, Südtirol in puncto Nachhaltigkeit und Innovation mit gutem Beispiel vorangehen zu lassen, uns aber nicht den Chancen zu verschließen, die uns der Energiesektor auf gesamtstaatlicher Ebene bietet.“
Luis Amort, Generaldirektor der Alperia Gruppe