Am 16. April 2020 hat der Vorstand der Alperia AG die Daten der Gesellschaft und der Gruppe für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und genehmigt.
- Die Erträge steigen um 23 % auf ca. 1,6 Mrd. Euro
- Das EBITDA steigt auf ca. 237 Mio. Euro (+19 % gegenüber 2018)
- Der konsolidierte Reingewinn ist besonders positiv und beträgt 56,2 Mio. Euro gegenüber 42,4 Mio. Euro im Jahr 2018
- Rund 105 Mio. Euro an Investitionen (gegenüber 84 Mio. Euro im Jahr 2018)
- Gute Generierung von neuem Kassenfluss
Am 16. April 2020 hat der Vorstand der Alperia AG die Daten der Gesellschaft und der Gruppe für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und genehmigt.
Die Gesamterträge der Gruppe von 1,563 Mrd. Euro verzeichnen einen erheblichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+291 Mio. Euro). Dies ist in erster Linie auf die erstmalige Konsolidierung der (im Strom- und Gasvertrieb tätigen) Tochtergesellschaft Alperia Sum zurückzuführen. Die Niederschlagsmengen aber auch Temperaturen des Jahres 2019 waren überdurchschnittlich hoch. Die Produktion aus Wasserkraft stieg gegenüber der des Vorjahres leicht an (+1 %). Der durchschnittliche Strompreis an der Strombörse lag knapp über 52 Euro/MWh und damit deutlich unter dem Vergleichspreis 2018 (-14,7 %).
EBITDA mit deutlichem Zuwachs
Das EBITDA der Gruppe belief sich auf 236,7 Mio. Euro, gegenüber 198,4 Mio. Euro im Jahr 2018. Der Vergleich der beiden Jahre ist jedoch nicht einheitlich, da (i) die Anwendung des neuen internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 (Leasing), (ii) die Aufstellung einiger Gesellschaften unter den Discontinuing Operations und (iii) die Veränderung des Konsolidierungskreises Auswirkungen auf die Ergebnisse haben.
Der konsolidierte Reingewinn in Höhe von 56,2 Mio. Euro war besonders positiv gegenüber dem Geschäftsjahr 2018, das mit einem Reingewinn von 42,4 Mio. Euro abgeschlossen wurde. Auf dieses positive Ergebnis wirkte sich auch eine einmalige Transaktion der Gruppe aus, die in einer Steuerbefreiung für einige immaterielle Vermögenswerte bestand. Diese wurde in der Folge einer vorausgehenden außerordentlichen Transaktion in Form eines Unternehmenszusammenschlusses bilanziert.
Investitionen in Höhe von über 100 Mio. Euro
Erheblich erhöhten sich auch die Investitionen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Jahres 2019 getätigt wurden. Diese beliefen sich auf ungefähr 105 Mio. Euro (gegenüber 84 Mio. Euro im Jahr 2018) und betrafen insbesondere die Bereiche Stromverteilung, um die Qualität und Kontinuität der Dienstleistung zu stärken, sowie die Energieerzeugung mit der Modernisierung von Wasserkraftwerken.
Die Nettofinanzverschuldung stieg im Vergleich zu 2018 an und lag zum Jahresende 2019 bei 395,8 Mio. Euro (zum 31. Dezember 2018 waren 387,6 Mio. Euro zu verzeichnen). Der genannte Betrag wurde negativ belastet durch die erstmalige Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16, der in der Bilanz zur Bildung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 46,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2019 führte. Diese beziehen sich in erster Linie auf die mit den Wasserkraftkonzessionen verbundenen sog. „Nasswerke“. Positive Auswirkungen hatte die Einbeziehung in die Nettofinanzverschuldung einer finanziellen Forderung in Verbindung mit dem Eigentum an der Hochspannungsleitung in Höhe von 30,5 Mio. Euro, die gemäß dem Rechnungslegungsstandard IAS 17 (jetzt IFRS 16) erfasst wurde. Bereinigt um diese beiden außerordentlichen Effekte hat die Alperia Gruppe auch im Jahr 2019 ihre guten Fähigkeiten bei der Generierung des Kassenflusses bewiesen.
Das Verhältnis Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA sank von 2,0x (2018) auf 1,7x (2019) und ermöglicht eine optimale finanzielle Flexibilität für die zukünftigen Investitionsentscheidungen der Gruppe.
Die Maßnahmen zu einer strukturierten Integration der Nachhaltigkeit in die Strategie der Gruppe wurden fortgesetzt. Dabei lag das Augenmerk auf der Harmonisierung von wirtschaftlicher Effizienz und sozialer und ökologischer Verantwortlichkeit.
Auswirkungen von Covid-19
Hinsichtlich der Auswirkungen der durch COVID-19 ausgelösten epidemiologischen Krise (allgemein bekannt als „Coronavirus“) wird darauf hingewiesen, dass die Gruppe umgehend Maßnahmen ergriffen hat, um in Südtirol mit mehreren Initiativen Hilfe sowohl für Endkunden als auch für einige in der Bekämpfung der genannten Krise tätigen Vereinigungen zu leisten.
Zweifelsohne hatte das Herunterfahren und die anschließende Einstellung der produktiven Tätigkeiten negative Auswirkungen auf den Energiebedarf und die Energiepreise. Daran wird sich auch in der näheren Zukunft nichts ändern. Es ist jedoch hervorzuheben, dass die Gruppe bereits Schutzmaßnahmen gegen die Volatilität beim Strompreis ergriffen und für den Verkauf des überwiegenden Teils ihrer Stromerzeugung Terminkontrakte abgeschlossen hat.
In wirtschaftlicher Hinsicht sind mit Sicherheit negative Auswirkungen zu erwarten, jedoch ist - zumindest, was die Südtiroler Kunden betrifft - das soziale und unternehmerische Gefüge der Autonomen Provinz Bozen traditionell stark und steht auf einer soliden Basis. Deshalb erscheint es ebenso berechtigt, nach Beendigung der Krisensituation eine rasche Erholung zu erwarten.
In der aktuellen, von extremer Unsicherheit geprägten Situation kann die Gesamtheit und Reichweite der genannten negativen Auswirkungen nicht realistisch eingeschätzt werden. Die Gruppe hat jedoch einige anzunehmende Auswirkungen berücksichtigt und angemessene Rückstellungen in den konsolidierten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 eingestellt.
Vorschlag für die Ausschüttung von Dividenden seitens des Vorstands
Was die Muttergesellschaft Alperia AG betrifft, hat der Vorstand angesichts eines Reingewinns von ca. 27,6 Mio. Euro (gegenüber ca. 27,2 Mio. Euro im Jahr 2018) die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 26,0 Mio. Euro an die Gesellschafter bezogen auf das Geschäftsjahr 2019 (+2,0 Mio. gegenüber den im Vorjahr beschlossenen Dividenden), die Rückstellung von ca. 1,4 Mio. Euro in die gesetzliche Rücklage (gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen) sowie den Vortrag der restlichen ca. 0,2 Mio. Euro vorgeschlagen.
Relevante Faktoren in den einzelnen Business Units
Business Unit Energieerzeugung
- Der Wasserstand war im historischen Vergleich überdurchschnittlich hoch. Dies war insbesondere auf die außerordentlich reichlichen Schneefälle im November 2019 zurückzuführen, die in einigen Gebieten von Südtirol auch zur Unterbrechung der Stromversorgung führten.
- Die Stromerzeugung konzentrierte sich vorwiegend auf die Erzeugung auf Wasserkraft in Südtirol und betrug 4.150 GWh, d. h. 1 % mehr als 2018.
Business Unit Vertrieb und Trading
- Alperia SUM wird für 2019 erstmals konsolidiert
- Insgesamt beträchtlich verbesserte Gewinnspanne aus dem Stromverkauf
- Die an die Kunden verkaufte Strommenge betrug 5.423 GWh, mit einem erheblichen Zuwachs von 36 % gegenüber dem Vorjahr.
- An die Kunden wurden 464 Mio. Kubikmeter Gas verkauft, was gegenüber 2018 eine Erhöhung von 26 % bedeutet.
- Die im Großhandel verkaufte Strommenge belief sich auf 4.788 GWh. Dies bedeutet einen extrem hohen Anstieg von 151 % gegenüber dem Jahr 2018.
Business Unit Netze
- In Südtirol wurde an Endkunden und weitere Stromverteiler eine Strommenge von 2.724 GWh (gegenüber 2.590 GWh im Jahr 2018) an ca. 234 Entnahmestellen verteilt.
- Ausbau des Stromnetzes auf knapp 9.000 km mit den entsprechenden Anlagen und Infrastrukturen
- 71 % der Stromleitungen verlaufen unterirdisch, sodass die Umwelt- und Landschaftsbelastungen auf ein Minimum reduziert wird.
Business Unit Wärme und Dienstleistungen
- Die Stromerzeugung aus Kraftwärmekopplung und aus Biomassen stieg von 274 GWh (2018) auf 307 GWh (2019).
- Erzeugte Wärme in Höhe von 217 GWht und damit über den Mengen von 2018 (+ 9 %)
Business Unit Smart Region
- Diese Geschäftseinheit umfasst Alperia Bartucci und erstmals die Gesellschaft Gruppo Green Power AG und die jeweiligen Beteiligungsgesellschaften, die im Bereich der Energieeffizienz tätig sind, sowie Alperia Fiber, die im Bereich Glasfaser aktiv ist. Zum Juli 2019 schied die im Bereich der Elektromobilität tätige Neogy GmbH (zuvor Alperia Smart Mobility GmbH) aus dem Konsolidierungskreis aus.
Gruppe
- Am 30. Mai 2019 wurden die neuen Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Muttergesellschaft ernannt, die drei Geschäftsjahre lang im Amt bleiben werden.
- Innovation, Forschung und Entwicklung stehen stets im Mittelpunkt der Tätigkeiten auf Gruppenebene. Die Arbeit des Innovation Board an der Entwicklung mehrerer innovativer Projekte innerhalb der Gruppe wurde fortgesetzt. Nach dem Erfolg der ersten Edition hat Alperia im Oktober 2019 die zweite Edition von Alperia Startup Factory lanciert, die eine noch höhere Teilnehmerzahl verzeichnen konnte: Insgesamt gingen 230 Bewerbungen aus 37 Ländern aus allen Regionen der Welt ein. Ziel war es, die Innovationskraft von Alperia zu verstärken und dem Bereich der erneuerbaren Energien mit innovativen Geschäftsideen neuen Schwung zu geben.
Generaldirektor Johann Wohlfarter kommentierte die Ergebnisse der Alperia Gruppe wie folgt:
„Das Geschäftsjahr 2019 erbrachte einen deutlichen Zuwachs im Ergebnis, zu dem auch die erstmals konsolidierte Alperia SUM beitrug. Zum 1. Januar 2019 trat die Reorganisation des Vertriebsbereichs der Gruppe in Kraft: Neben Alperia Smart Services GmbH, die als Verkäufer von Strom und verschiedenen Dienstleistungen an die Kunden tätig ist, wurde die Betriebstätigkeit der Alperia Trading GmbH aufgenommen. Deren Aufgabe ist es, die Energieerzeugung der Gruppe zu vertreiben und das Management des Energiehandels zu übernehmen.
Im Oktober 2019 wurden allen Mitarbeitern von Alperia Smart Services GmbH die neue Organisation und der erste Dreijahres-Geschäftsplan der Gruppe für den Zeitraum 2020-2022 vorgestellt. Einen wichtigen Beitrag, der die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele des Plans unterstützen wird, leistet das derzeit laufende, dreijährige digitale Transformationsprojekt der Gruppe.
Zur Covid-19-Krise haben wir umgehend alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um sowohl die Kontinuität unserer Tätigkeit als auch den Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter, sowie die proaktive Unterstützung unserer Kunden, Familien und Unternehmen sicherzustellen. Die Solidität, die die Gruppe im wirtschaftlichen, finanziellen und industriellen Bereich und beim Management in den letzten Jahren erreicht hat, sowie die Organisations- und Management-Maßnahmen, die in diesem Zeitraum durchgeführt wurden, ermöglichen es uns, die negativen Auswirkungen der Covid-19-Krise einzugrenzen.“
Die Vorstandsvorsitzende Flora Emma Kröss erklärte:
„Die Alperia Gruppe hat ihre Rolle als Hauptakteur bei der Unterstützung der Entwicklung Südtirols bestätigt und zum Vorteil des Lands einen Mehrwert von ca. 236 Mio. Euro generiert (der deutlich über dem 2018 erzeugten Wert in Höhe von ca. 222 Mio. Euro liegt). Dies erfolgte u. a. in Form von abgeführten Steuern und Abgaben, von Mitarbeiterentlohnungen bei über 1.000 Personen, Gütern, Dienstleistungen und Arbeiten für lokale Lieferanten, Gebühren und Zusatzgebühren für die Nutzung von öffentlichen Gewässern, Aufwendungen für Umweltmaßnahmen und Sponsoring.
In dieser dramatischen Krisensituation, die das Land bewältigen muss, möchte ich all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür danken, dass sie mit der gewohnten Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft dafür sorgen, dass die Bereitstellung der Grundversorgung des Landes auch weiterhin gewährleistet ist.“
Alternative betriebswirtschaftliche Kennzahlen
In dieser Pressemitteilung werden einige „alternative betriebswirtschaftliche Kennzahlen“ genutzt, die nicht von den internationalen, von der Europäischen Union angewandten Rechnungslegungsstandards (IFRS-EU) vorgesehen sind, die jedoch nach Meinung des Managements von Alperia AG nützlich sind, um den wirtschaftlich-finanziellen Geschäftsverlauf von Alperia AG und der Gruppe besser zu bewerten und zu überwachen. Im Einklang mit Empfehlungen in den am 5. Oktober 2015 von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA) veröffentlichten Leitlinien gemäß der Verordnung (EU) 1095/2010, welche die CONSOB mit der Mitteilung Nr. 92543 vom 3. Dezember 2015 in ihre Aufsichtspraktiken integriert hat, sind nachfolgend die Bedeutung, der Inhalt und die Berechnungsgrundlage für diese alternativen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aufgeführt:
- Das EBITDA (oder die operative Leistungsfähigkeit vor dem Abzug von Investitionsaufwendungen) ist eine alternative betriebswirtschaftliche Kennzahl, die sich aus der Summe des „Nettobetriebsergebnisses“ und der „Abschreibungen, Rückstellungen und Wertberichtigungen“ ergibt.
- Die Nettofinanzverschuldung ist eine Kennzahl der eigenen Finanzstruktur. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Summe der zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel und der Liquiditätsäquivalente sowie der kurz-und langfristigen Vermögenswerte (Finanzkredite und Wertpapiere, die keine Beteiligungen darstellen).
Es wird darauf hingewiesen, dass die Jahresabschlüsse unter Anwendung der internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS erstellt wurden, was infolge des Börsengangs der Green Bond Alperia notwendig ist.
Für weitere Informationen:
Paolo Vanoni
Chief Strategy Officer
paolo.vanoni(at)alperia.eu
Stefan Stabler
Direttore Brand & Communication
stefan.stabler(at)alperia.eu