Die konsolidierten Bilanzergebnisse von SEL AG und Etschwerke AG vom Jahr 2015 sind den Gesellschaftern vorgestellt worden. Trotz europaweit ungünstiger Rahmenbedingungen im Energiesektor und einer anhaltend negativen Konjunktur weisen die zwei Unternehmensgruppen mit insgesamt 1.000 qualifizierten Arbeitsplätzen positive Ergebnisse auf.

Der Umsatz beider Unternehmensgruppen beläuft sich auf insgesamt 1,38 Milliarden Euro, das operative Ergebnis EBITDA liegt bei 200 Millionen Euro. Die im Jahr 2015 getätigten Gesamtinvestitionen liegen bei 73 Millionen Euro und sind zu einem Großteil in den lokalen Wirtschaftskreislauf verteilt worden. Investiert wurde in die Instandhaltung und Modernisierung bestehender Kraftwerke, den Bau neuer Anlagen sowie den Ausbau der Strom-, Erdgas- und Fernwärmenetze in Südtirol, um so eine sichere und effiziente Versorgung Südtirols mit nachhaltiger Energie zu gewährleisten. Dazu kommen rund 50 Millionen Euro, welche die beiden Unternehmensgruppen im Laufe des Jahres 2015 an Provinz und Gemeinden als Konzessionsgebühren der Wasserkraftwerke, Umweltmaßnahmen und ähnliches bereit stellten. Das Jahresergebnis wurde beeinflusst durch den Betrag von 32,1 Mio. Euro, der in der Gewinn- und Verlustrechnung der SEL Gruppe aufgelistet ist und Ergebnis der Vereinbarung zwischen der SEL AG und der Agentur für Einnahmen vom November 2015 ist. „Festzuhalten ist“, so Energielandesrat Richard Theiner, „dass das Ergebnis ohne Fusion eindeutig schlechter gewesen wäre. Nur durch die Fusion konnten erste Synergieeffekte wie z.B. das Hereinholen vieler bisher extern vergebener Dienstleistungen oder die Reduzierung der Gesellschaften bzw. Verwaltungsräte erzielt werden.“

Geprägt war das Bilanzjahr 2015 im Besonderen von dem anhaltend schwachen nationalen Energiepreis (PUN) sowie den geringen Niederschlagsmengen. Die beiden Unternehmensgruppen produzierten 2015 insgesamt 3,4 TWh erneuerbaren Strom, vorwiegend aus Südtiroler Wasserkraft und zu einem kleineren Teil aus Photovoltaik, Biomasse und Wärmekraftkopplung. Im Kundenbereich versorgten die beiden Gruppen 2015 rund 180.000 Haushalts- und Businesskunden mit Strom, 73.000 Kunden mit Erdgas und rund 1.900 Gebäude mit ökologischer Fernwärme.

Die Gesellschafter (Autonome Provinz Bozen, die beiden Gemeinden Bozen und Meran und SELFIN) haben heute in der Gesellschafterversammlung – auf der Basis der Einzelergebnisse 2015 der zu fusionierenden Gesellschaften in der Höhe von 28,6 Millionen Euro und der Eröffnungsbilanz der Alperia AG zum 1. Jänner 2016 – eine Dividendenausschüttung in der Höhe von 24,2 Millionen Euro beschlossen. Die Gesellschafter haben sich mit dieser Entscheidung, ihrer Verantwortung bewusst, ausdrücklich dafür ausgesprochen, das Unternehmen Alperia angesichts der derzeit schwierigen Marktsituation in der Energiebranche in die Lage zu versetzen, die anstehenden wichtigen Investitionen und Operationen zum Wohle und im Dienste des Territoriums voranzutreiben. Aus diesem Grund haben die Gesellschafter auch beschlossen, Reserven in der Höhe von 19,5 Millionen Euro nicht anzutasten, um die vom Fusionsabkommen vorgesehenen Auflagen zu garantieren.  

Den Gesellschaftern ist der seitens des Präsidenten des Aufsichtsrates Mauro Marchi ausgearbeitete detaillierte Bericht hinsichtlich der per Statut vorgesehenen Aufsichtsfunktion vorgestellt worden, der einen Rückblick auf die Tätigkeiten des Aufsichtsrates, die strategischen Leitlinien und die im Zeitraum Jänner bis Mai 2016 getätigte Aufsichtspflicht beinhaltet. Die Gesellschafter sind seitens des Präsidenten des Vorstandes, Wolfram Sparber, sowie seitens des Generaldirektors Johann Wohlfarter und Vize Generaldirektors Paolo Acuti über die Fortschritte im Integrationsprozess der beiden Unternehmensgruppen informiert worden.

SEL und AEW sind am 1. Jänner 2016 zu Alperia, dem neuen Südtiroler Energieunternehmen fusioniert. Damit vereint Alperia die Erfahrung, das Know-how und die Innovationskraft der beiden Unternehmen und ist eines der größten Energieunternehmen Italiens im Bereich Green Energy. Alperia produziert nachhaltigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen, insbesondere aus Wasserkraft in den 41 Anlagen in Südtirol, betreibt ein rund 8.600 kilometerlanges Stromnetz sowie sechs Fernheizwerke in Südtirol und ist im Energieverkauf tätig. Der Energiedienstleister ist außerdem auf die Planung und Realisierung neuer Kraftwerke spezialisiert, welche aus erneuerbaren Energien Strom produzieren und entwickelt innovative Energielösungen für die Zukunft.

I rappresentanti della proprietà, da sinistra: Paul Rösch, Sindaco di Merano, Sebastian Helfer, SELFIN, Renzo Caramaschi, Sindaco di Bolzano, Richard Theiner, Assessore all’energia.

Die Vertreter der Eigentümer, v.l.: Paul Rösch, Bürgermeister von Meran, Sebastian Helfer, SELFIN, Renzo Caramaschi, Bürgermeister von Bozen, Richard Theiner, Energielandesrat.